Bauvorhaben
So verantwortungsvoll gehen wir um mit Mensch und Umwelt.
Der Bau einer Gasfernleitung birgt immer auch Herausforderungen für die Umwelt. Daher nehmen wir mit unseren Pipelines nicht unbedingt den kürzesten, sondern den für Menschen und Umwelt sinnvollsten Weg. Vom ersten Moment der Planung sind deshalb Fachleute für Naturschutz, Forst- und Landwirtschaft mit an Bord. Mit einer umweltverträglichen Trassenführung und fachgerechten Bauausführung halten wir Eingriffe in die Natur so gering wie möglich und berücksichtigen wir die Belange der Anrainer, schützenswerten Flächen, Pflanzen, Tiere und Objekte.
Bereits bei der Planung untersuchen wir mit detaillierten Bestandsaufnahmen und Bewertungen von Natur und Landschaft mögliche Auswirkungen auf die Schutzgüter. Diese Voruntersuchungen finden weiträumig auf beiden Seiten einer geplanten Trasse statt. Auf dieser Basis entwickeln wir Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Beeinträchtigungen sowie Kompensationsmaßnahmen für unvermeidbare Eingriffe. Alle Flächen, die wir beim Leitungsbau beanspruchen, werden anschließend rekultiviert – und auf den ursprünglichen Zustand zurückversetzt.
Bodenschutz und -rekultivierung
Bei einer Leitungsverlegung kann der Boden in vielfältiger Weise beansprucht und beeinträchtigt werden. Ein verantwortungsbewusster und fachgerechter Umgang mit dem Schutzgut Boden hat für uns daher im Leitungsbau Priorität.
Zu den Maßnahmen des aktiven Bodenschutzes gehören eine getrennte Lagerung der Bodenhorizonte entsprechend ihrer Mächtigkeiten sowie eine gesonderte Lagerung des Rohraushubs. Die Arbeiten an und auf der Trasse erfolgen unter Einsatz von hierfür geeigneten Fahrzeugen und Geräten, zur Vorbeugung von Bodenverdichtungen bei ungünstigen Bodenverhältnissen und/oder empfindlichen Böden. Die Verdichtungsintensität und -tiefen verringern sich mit niedrigerem Reifeninnendruck und breiterer Bodenauflage. Deshalb setzen wir vorrangig Maschinen mit möglichst geringer Gesamtmasse sowie möglichst geringem spezifischem Bodendruck ein. Das Anlegen von ausreichend dimensionierten Baustraßen ist ein weiterer wichtiger Bestandteil des aktiven Bodenschutzes, um auf grund- und staunässebeeinflussten Böden sowie bei ungünstigen Witterungsverhältnissen bodenschonend arbeiten zu können.
Nach Abschluss der eigentlichen Bauarbeiten wird der Boden fachgerecht rekultiviert. Hierzu setzen wir geeignete Lockerungsgeräte ein. Der dauerhafte Erfolg einer Trassenrekultivierung hängt nicht zuletzt von der Folgebewirtschaftung ab. Die sofortige Ansaat tiefwurzelnder Pflanzen ist deshalb sinnvoll.
Rekultivierung beanspruchter Flächen
Bei der Rekultivierung werden die Naturräume wiederhergestellt; entsprechend ihres ursprünglichen Zustandes. Sofern im Vorfeld einer Baumaßnahme etwa Gehölzbestände beeinträchtigt und/oder unvermeidbar entfernt werden mussten, werden diese anschließend wieder bepflanzt bzw. aufgeforstet. Zum Schutz der Leitung verbleibt lediglich ein gehölzfreier Streifen. Ebenso können landwirtschaftliche Nutzflächen im Anschluss an die Rekultivierung wieder bewirtschaftet werden. Entstandene Flurschäden und Ertragsausfälle werden dem betroffenen Bewirtschafter entschädigt.
Artenschutz
Im Genehmigungsverfahren werden auch naturschutzfachliche Gutachten erstellt, um mögliche Auswirkungen des Leitungsbauvorhabens auf vorhandene Artengruppen zu prognostizieren und zu bewerten. Bei Konflikten entwickeln wir auf Basis der Gutachten Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Beeinträchtigungen. Auch Kompensationsmaßnahmen für unvermeidbare Eingriffe gehören dazu.
Unser Ziel: Ein möglichst geringe Beeinträchtigungen streng und besonders geschützter Pflanzen- und Tierarten. Dazu gehören auch neu geschaffene Ausweichlebensräume für jene streng und besonders geschützten Tierarten, deren Fortpflanzungs- und Ruhestätten durch die geplanten Baumaßnahmen beeinträchtigt werden können. Beispielsweise werden Nistkästen für Fledermäuse installiert, Waldameisen oder Eidechsen umgesiedelt, um die ökologische Funktion ihrer Fortpflanzungs- oder Ruhestätten auch während der Bauzeit und für den Zeitraum der Flächenregeneration zu erhalten. So sorgen wir dafür, dass weder Tier- noch Pflanzenwert durch die Baumaßnahme dauerhaft beeinträchtigt werden. Alle durch die Bauarbeiten verursachten Eingriffe in Natur und Landschaft gleichen wir aus.
Eine solche Kompensationsmaßnahme ist etwa der Artenschutz in der Feldflur. Hierbei werden verschiedene Saatgutmischungen von Wildpflanzen nicht wie üblich auf Blühstreifen, sondern auf größeren Flächen ausgesät. Durch dieses vielfältige Angebot an Blütenpflanzen wird ein neuer Lebensraum für zahlreiche Insekten geschaffen, die wiederum Nahrungsgrundlage vieler weiterer heimischer Tierarten sind. Ebenso entstehen Ausweichlebensräume für etwa bodenbrütende Vogelarten und auch viele andere Arten finden hier optimale Lebensbedingungen vor. Solche Konzepte sind ein wichtiger Baustein zum Erhalt der Biodiversität in der Feldflur. Gut für den Naturschutz und die regionale Landwirtschaft.