Datum
31. Mai 2022
Ort
Brüssel
Herausgeber
European Hydrogen Backbone

Pressemitteilung

EHB veröffentlicht fünf potenzielle H2-Versorgungskorridore zur Erreichung beschleunigter europäischer Wasserstoffziele für 2030

  • Um die im REPowerEU-Plan für 2030 festgelegten Ziele für die Wasserstoffnachfrage und -versorgung zu erreichen, sind fünf groß angelegte Pipeline-Korridore geplant.
  • Diese Korridore werden eine Schlüsselrolle als kosteneffiziente Lösung für den Transport großer Mengen kostengünstigen Wasserstoffs zu den Nachfragezentren spielen.
  • Die fünf Korridore erstrecken sich sowohl auf inländische als auch auf importierte Versorgungsmärkte und entsprechen den drei Importkorridoren, die im jüngsten REPowerEU-Plan festgelegt wurden.
  • Um die Entwicklung dieser Versorgungskorridore bis 2030 zu gewährleisten, ist Eile geboten, und der EHB hat fünf Schlüsselmaßnahmen ermittelt, die jetzt erforderlich sind.
  • Die Mitglieder der EHB-Initiative empfehlen der Europäischen Kommission, die Einrichtung von Wasserstoffversorgungskorridoren als „front-runner“-Infrastruktur bis 2030 als politisches Ziel zu betrachten, um die Erfüllung der REPowerEU-Ziele zu gewährleisten.

Um die im REPowerEU-Plan für 2030 festgelegten Ziele für die Wasserstoffnachfrage und -versorgung schneller zu erreichen, hat die EHB-Initiative am 31. Mai 2022 ihr Konzept für fünf groß angelegte Pipeline-Korridore vorgestellt. Sie erstrecken sich sowohl über inländische als auch über importierte Versorgungsmärkte und decken sich mit den drei im REPowerEU-Plan identifizierten Importkorridoren.

Die Korridore werden zunächst das lokale Angebot und die Nachfrage in Europa miteinander verbinden, bevor sie erweitert werden und europäische Regionen und Nachbarländer mit Potenzial für den kostengünstigen Wasserstoffexport verbinden. Diese Korridore werden eine Schlüsselrolle als kosteneffiziente Lösung für den Transport großer Mengen an kostengünstigem Wasserstoff zu den Nachfragezentren spielen. Der Pipelinetransport bietet eine kosteneffiziente Lösung, um Gebiete mit großen Wasserstoffüberschüssen mit Regionen zu verbinden, in denen Wasserstoff nachgefragt wird, vor allem wenn man die Wiederverwendung bestehender Gasinfrastrukturen einbezieht.  

Der Aufbau einer solchen europäischen Wasserstoff-Backbone-Infrastruktur bis 2030 wird die Marktteilnehmer in die Lage versetzen, Angebot und Nachfrage auf kosteneffiziente Weise schneller zu entwickeln.

Die Korridoranalyse hat ergeben, dass das Wasserstoffangebot ausreicht, um die europäischen Ziele für die Inlandsversorgung bis 2030 zu übertreffen und so zur Energieunabhängigkeit und Versorgungssicherheit Europas beizutragen. So haben EHB-Arbeiten ein potenzielles EU-Wasserstoffangebot von 12 Mio. Tonnen (~400 TWh) ermittelt, was über das inländische REPowerEU-Ziel von 10 Mio. Tonnen grünem Wasserstoff bis 2030 hinausgeht. Darüber hinaus wurden Wasserstoffimportpotenziale sowie auch ein Großteil der EU-weiten Wasserstoffnachfrage ermittelt, um das Ziel von der EU-Kommission ausgegebene Ziel für 2030 zu erreichen. Demnach ist zu erwarten, dass die H2-Nachfrage für 2030 nach Veröffentlichung von REPowerEU weiter zunehmen wird. Sowohl das Wasserstoffangebot als auch die Nachfrage werden bis 2040 erheblich zunehmen.

Die fünf Wasserstoffkorridore sind:  

  • Korridor A: Nordafrika & Südeuropa.
  • Korridor B: Südwesteuropa & Nordafrika
  • Korridor C: Nordsee
  • Korridor D: Nordische und baltische Regionen
  • Korridor E: Ost- und Südosteuropa

Es ist zu beachten, dass diese fünf Korridore mit den drei im REPower-EU-Plan dargestellten Korridoren, sowie seinen drei Importkorridoren übereinstimmen, darunter ein Korridor über das Mittelmeer (Korridore A und B), über die Nordsee (Korridor C) sowie über die Ukraine (Korridor E).

Um die Entwicklung dieser Versorgungskorridore bis 2030 zu gewährleisten, kommt es auf Schnelligkeit an, und es muss jetzt gehandelt werden. Fünf konkrete Schlüsselmaßnahmen sind: 

  • Förderung der Entwicklung neuer und umgenutzter Wasserstoffinfrastrukturen
  • Freisetzung von Finanzmitteln zur beschleunigten Einführung der Wasserstoffinfrastruktur
  • Vereinfachung und Verkürzung der Planungs- und Genehmigungsverfahren
  • Intensivierung von Energiepartnerschaften mit exportierenden Nicht-EHB-Ländern
  • Erleichterung der integrierten Planung von Energiesystemen

Die Mitglieder der EHB-Initiative empfehlen der Europäischen Kommission, die Einrichtung von Wasserstoffversorgungskorridoren als „front-runner“-Infrastruktur bis 2030 als politisches Ziel in Betracht zu ziehen, um die Erfüllung der REPowerEU-Ziele zu gewährleisten.

Der Bericht kann unter www.ehb.eu abgerufen werden.

 

EHB – eine offene Initiative  

Die EHB-Initiative zielt darauf ab, Europas Weg zur Dekarbonisierung zu beschleunigen, indem sie die entscheidende Rolle der Wasserstoffinfrastruktur – basierend auf bestehenden und neuen Pipelines – bei der Entwicklung eines wettbewerbsfähigen, liquiden, paneuropäischen Marktes für erneuerbare und kohlenstoffarme Energieträger definiert. Die Initiative zielt darauf ab, den marktlichen Wettbewerb, die Versorgungssicherheit und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den europäischen Ländern und ihren Nachbarländern zu fördern. Die EHB-Initiative freut sich darauf, ihre Vision weiterhin mit Interessengruppen wie politischen Entscheidungsträgern, Unternehmen und Initiativen entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu diskutieren.