OGE in Europa
OGE als einer der führenden Gasnetzbetreiber in Europa bekennt sich zum UN-Klimaschutzvertrag von Paris sowie den energie- und klimapolitischen Zielen der EU.
Wir sind überzeugt: Diese Ziele lassen sich nur auf europäischer bzw. internationaler Ebene im engen Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft erreichen. Daher hat OGE den klaren Anspruch, auch auf EU-Ebene proaktiver Gestalter einer nachhaltigen Energiewende zu sein.
Mit diesem Selbstverständnis sind wir auf EU-Ebene in verschiedener Weise aktiv. Das geschieht innerhalb Initiativen, die OGE mitbegründet hat, durch Unterstützung von Aktivitäten der EU-Kommission sowie im Rahmen zahlreicher Projekte mit EU-Bezug. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der zukünftigen Rolle von Gas und Gasinfrastrukturen sowie der Etablierung eines europäischen Wasserstoffnetzes.
European Hydrogen Backbone
Im Jahr 2020 hat OGE zusammen mit zehn Fernleitungsnetzbetreibern (FNB) aus neun EU-Ländern die „European Hydrogen Backbone“ (EHB) Initiative gegründet und ein erstes Konzept für eine reine, europaweite Wasserstofftransportinfrastruktur vorgestellt. Dem EHB gehören heute 32 Energieinfrastrukturbetreiber aus 28 Ländern an.
In den letzten zwei Jahren hat die EHB-Initiative eine konkret greifbare und umsetzbare Vision erarbeitet, wie eine europaweite, wettbewerbsfähige Transportinfrastruktur für Wasserstoff basierend auf der bestehenden Gasinfrastruktur entwickelt werden kann.
Seit 2022: EHB wächst weiter und überarbeitet Vision
Seit 2022 wuchs die EHB-Initiative auf 32 FNB aus 28 Ländern an. Sie stellte im April 2022 als Antwort auf die REPowerEU-Strategie der EU-Kommission ihre überarbeitete EHB-Vision eines beschleunigten Pfads zur Erreichung der EU-Ziele einer verstärkten Resilienz des europäischen Energiesystems vor.
Im Mai 2022 veröffentlicht der EHB fünf potenzielle H2-Versorgungskorridore zur Erreichung beschleunigter europäischer Wasserstoffziele für 2030.
2021: Studie zum Wasserstoffbedarf
Eine Bedarfs-Analyse des EHB aus demselben Jahr zeigt, dass Wasserstoff eine zentrale Rolle für Versorgungssicherheit und die Dekarbonisierung verschiedener Sektoren spielen wird. Auch zeigt diese EHB-Arbeit, dass der EHB Angebot und Nachfrage an Wasserstoff in ganz Europa zeitnah verknüpfen und damit den zügigen, kosteneffizienten Hochlauf einer europäischen Wasserstoffwirtschaft ermöglichen kann.
2021: EHB-Initiative wächst und stellt Vision vor
Im Jahr 2021 wuchs die Initiative auf 23 FNB aus 21 Ländern an. Sie veröffentlichten eine weiterentwickelte EHB-Vision mit einem rund 40.000 km langen, europaweiten Wasserstoffleitungsnetz. Wie die Studie dazu zeigt, kann hierfür auf rund zwei Drittel der bestehenden Gasnetze zurückgegriffen werden.
Mehr über die EHB-Initiative und ihre Veröffentlichungen erfahren sie hier.
Die EHB-Initiative ist hervorgegangen aus der „Gas for Climate“ Initiative, an deren Gründung in 2017 OGE ebenfalls beteiligt war.
Gas for Climate Initiative
Die in 2017 u. a. von OGE mitbegründete "Gas for Climate"-Initiative ist ein Zusammenschluss von 11 führenden europäischen Gastransportunternehmen (DESFA, Enagás, Energinet, Fluxys, Gasunie, GRTgaz, Nordion, ONTRAS, Open Grid Europe, Snam und Teréga) und drei Verbänden der erneuerbaren Gasindustrie (Consorzio Italiano Biogas, Europäischer Biogasverband und Deutscher Biogasverband).
Die Mitglieder von "Gas for Climate" eint die Überzeugung, dass die Nutzung von erneuerbarem und kohlenstoffarmem Gas über die bestehende Gasinfrastruktur der Schlüssel ist, um die verbindlichen Klimaschutzziele kosteneffizient und mit maximalem Nutzen für die europäische Wirtschaft zu erreichen.
Hierzu hat "Gas for Climate" in den letzten Jahren mehrere große Studien durchgeführt, in denen die künftige Rolle und der Mehrwert von Gas und Gasinfrastruktur analysiert wurden.
2023: PanEU-Bericht – Bewertung eines europaweiten Wasserstofftransportnetzes
Gas for Climate-Konsortium startet groß angelegte Studie zur Modellierung des Energiesystems: Diese Studie bewertet die potenziellen Vorteile eines gesamteuropäischen anstelle eines regionalen H₂-Netzes. Die Analyse zeigt, dass die Entwicklung eines pan-europäischen H₂-Netzes ein Schlüsselelement für die europäische Energiewende ist und einen wesentlichen Beitrag zu einer günstigen, sicheren und nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Die Studie ergab auch, dass das pan-europäische H₂-Netz bereits ab 2030 Vorteile für das Energiesystem bringen kann.
2022: Aktionsplan zur Umsetzung der REPowerEU-Strategie
„Gas for Climate“ hat im April 2022 einen Aktionsplan zur raschen Umsetzung der REPowerEU-Strategie der Europäischen Kommission für eine schnelle Unabhängigkeit Europas von russischem Gas vorgestellt. Darin werden Sofortmaßnahmen benannt, die auf eine beschleunigte Verbreitung und Integration von erneuerbaren Gasen in Europa abzielen.
2021: Veröffentlichung Grundsatzpapier
Aufbauend auf der Studie aus 2020 hat Gas for Climate im Jahr 2021 ein Grundsatzpapier veröffentlicht, das anhand von Analysen darlegt, warum ein 11%-Ziel für erneuerbare Gase notwendig ist, um die von der EU bis 2030 angestrebte Senkung der Treibhausgasemissionen um 55% zu erreichen.
2019/2020: Gas for Climate Studien
So unterstreicht z. B. die im März 2019 veröffentlichte Studie von „Gas for Climate“, dass die intelligente Kombination von erneuerbaren Gasen und Gasnetzen mit erneuerbarem Strom der optimale Weg ist zur nachhaltigen Dekarbonisierung des Energiesystems.
Eine „Gas for Climate“-Studie aus April 2020 zeigt die wichtige Rolle von Gas und Gasinfrastrukturen für den Übergang zum kostengünstigsten klimaneutralen Energiesystem bis 2050.
Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff der EU-Kommission
Die EU-Kommission hat im Juli 2020 ihre EU-Wasserstoffstrategie veröffentlicht und zu deren Umsetzung die Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff eingesetzt. Sie soll Stakeholder aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenbringen und die EU-Kommission bei der Umsetzung ihrer Wasserstoffstrategie unterstützen. OGE ist im Rahmen der Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff durch unseren CFO, Dr. Frank Reiners, im Rahmen des Roundtable „Energiesektor“ vertreten und unterstützt die EU-Kommission mit umfangreicher Expertise als einer der führenden Fernleitungsnetzbetreiber in Europa.
Die Allianz hat im November 2021 eine „Projekt-Pipeline“ mit über 750 innovativen Wasserstoffprojekten aus allen Teilen des Kontinents und entlang der gesamten Wertschöpfungskette vorgestellt. Darüber hinaus fungiert die Allianz als wichtiges Beratungsgremium bei den energiepolitischen Initiativen der EU, wie dem EU-Gasmarktpaket und REPowerEU.
Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit der Europäischen Wasserstoffallianz der EU-Kommission.